Wirkung von Bildschirmen – Wie man damit umgehen kann

Fernsehen macht blöde. Beim Glotzen der bewegten Bilder wird das Hirn in einen hypnotischen Zustand gerissen, welcher durch die Verzögerung der Tonsignale zu den Bildern sogar noch verstärkt wird und zu starker Kritiklosigkeit sowie emotionaler Abstumpfung führt. In diesem Zustand schaltet unser Hirn in einen Dämmerzustand, in welchem das normale Wachbewusstsein stark reduziert ist.

Wenn man sich ein menschliches Hirn anschaut, so wird schnell klar, dass die Bildverarbeitung bei Bedarf einen sehr grossen Teil der « Rechnerleistung » beanspruchen kann. Sogar derart stark, dass andere Areale wie Emotionsverarbeitung und rationale Entscheidung zeitweise fast bis auf Null zurückgefahren werden.

Dieser Zustand wird, ähnlich wie bei manchen anderen hypnotischen Zuständen als sehr angenehm empfunden weil das Gefahren-Angst und Agressionszentrum fast ausgeschaltet sind. Man vermeint sich zu entspannen. Die Kritikfähigkeit, beziehungsweise die Betawellen unseres Hirns sind stark reduziert.

Aber schon nach kurzer Zeit, gewöhnt sich der Körper (Nicht das Bewusstsein) an diesen Zustand und findet tendenziell auch im Alltag immer weniger in einen voll erwachten Zustand. – Fernsehen verblödet allein durch die hypnotische Wirkung mittel und langfristig was die Urteilsfähigkeit, Spontaneität und viele andere soziale Interaktionsfähigkeiten angeht, weil sie dem Hirn aberzogen werden.

Leider ist dieser kritiklos-hypnotisierte Zustand ideal um Lügen oder Agitationspropaganda aller Art zu verbreiten, da diese unsere Urteilsfähigkeit umschifft und nahezu kritiklos angenommen wird. Das wird von allen Staatskanälen von Ost bis West bewusst genutzt um Gedankenkontrolle durch Agendasetting und Abstumpfung zu erreichen. Ein Kollege meinte dazu: « Der volle Fernseher ist stärker als der leere Kühlschrank. »

Diese Art von Hypnose findet aber nicht nur bei Fernsehbildschirmen statt, sondern bei jeder Art von bewegten Bildern, insbesondere auf einem Bildschirm inklusive Handys und Tablets. Sogar in einem besonders gelungenen Kunstwerk oder einer Fotografie kann man sich voll Bewunderung verlieren und darin eintauchen. Man denke nur an die gewaltige Wirkung von van Gogh, Monet oder die wunderbar skurrilen Werke Dalis. Solche Kunstwerke zu betrachten hat sicher noch niemandem geschadet, da wir ja auch nicht stundenlang draufglotzen. Aber beispielsweise eine öde Powerpointpräsentation kann das Kreativpotential ganzer Entwicklerabteilungen noch tagelang lähmen. Deshalb sind sie in vielen Kreativfirmen unterdessen verboten.

Wenn wir ein Buch lesen, sogar Text am Bildschirm, findet dieser Effekt weniger bis gar nicht statt, da unser Hirn wach bleiben muss um Buchstaben zu decodieren. Das gilt aber nur, sofern unser Hirn nicht kurz zuvor durch emotional aufwühlende Bilder in Aufruhr versetzt wurde. Davon lebt die Boulevardpresse und auch Medien wie Instatrash, Facefook oder Zwitscher. Wurde das Hirn durch Verarbeitung bewegter Bilder beansprucht, so sinkt die Kritikfähigkeit und Kreativität für einige Minuten deutlich. Deshalb ist bei allen Propagandanetzwerken immer das Bild zuoberst.
Es kann jetzt aber trotzdem nicht die Lösung sein, gar keine Medien und gar keinen Bildschirm mehr zu nutzen.

Einige simple Gegenmassnahmen verhelfen schlagartig zu mehr Medienkompetenz:

Erstens die Unterscheidung zwischen gesunder und ungesunder Entspannung der Gedanken: Um Entspannung zu finden gibt es einen viel besseren und nicht süchtig machenden Zustand. Diesen erreichen wir bei der Betrachtung eines möglichst weiten Panoramas in der Natur, indem wir den Blick entspannt schweifen lassen und uns tief und echt entspannen. Das ist dann echte Entspannung.

Besser ist das komplette und bewusste Zurückfahren des Hirns durch gesunden Schlaf. Im Schlaf beruhigt sich das Hirn, erholt sich und werden Informationen sowie Gefühle verarbeitet und Erinnerungen im Langzeitspeicher abgelegt. Ohne Schlaf kein Lernen! Deshalb auch das Sprichwort: « Den Seinen gibts der Herr im Schlafe. »

Am besten jedoch ist gezielte Meditation. Meditation ist Bodybuilding fürs Hirn! Je nach Art der Meditation geraten wir schnell in einen Zustand tiefer Entspannung, mit etwas Übung erlöschen nicht nur die Beta, sondern auch die Alphawellen (welche für die Bildverarbeitung zuständig sind) sondern es erstarken vor allem die Theta, Delta und in selten Fällen die Gammawellen, welche für Kreativität, Aufmerksamkeit und im Falle der Gammawellen für das Erlangen höchster spiritueller Erkenntnisse zuständig sind. Für uns Normalsterbliche genügt es vorerst unsere Aufmerksamkeit (Delta) und Kreativität (Theta) zu reparieren und zu schulen.

Als letzte der geeigneten Methoden empfiehlt sich viel Bewegung an der frischen Luft, da die Koordinationssteuerung unserem Hirn einiges abverlangt. Wandern, jede Art von Individualsport, Yoga, TaiChi – Ich persönlich empfehle insbesondere das Bön&Tantrische LuJong, da es auf einzigartige Weise Körper, Gedanken und Emotionen integriert. Soviel zu den Reparaturmassnahmen.

Ganz ohne Bildschirme kommt man aber heutzutage nicht aus. Auch dieser Text entstand an einem Bildschirm.
Der Trick dabei ist mit etwas Aufmerksamkeit, den gefährlichen Betawellenzustand zu erkennen und bei Auftreten die Bildschirmarbeit für einige Minuten zu beenden, den Blick im Raum, oder idealerweise in die Weite schweifen zu lassen oder aufzustehen, etwas Wasser zu trinken und ein paar Schritte zu machen.

Noch besser ist es, bereits vor der Bildschirmarbeit so fokussiert an die bevorstehende Arbeit zu denken, dass man schon vor der Bildschirmarbeit in einen kreativen Flow gerät. Der Flow schützt uns vor dem Absinken in den hypnotischen Trancezustand da der Flow selbst die notwendigen Hirnareale besetzt und fortlaufend nutzt. – Praktisch nicht?

Zusammengefasst:
Alle Bildschirme mit bewegten Bildern verblöden Menschen durch Überlastung des Sehzentrums innert wenigen Sekunden für einige Zeit und mit der Zeit chronisch.
Durch gezielte Entspannung in der Natur und Förderung der anderen Hirnareale und Funktionen mittels Sport und Meditation kann man das teilweise oder ganz reparieren.
Durch kreativen Flow können sich Bildschirmarbeiter vor dem Dämmerzustand mindestens teilweise für einige Zeit schützen.

Da wir aber keine Ulltrahardcore-Retrodruiden sind, sonst würdest Du diesen Blog nicht lesen, fragt es sich, wie man die Segnungen der Technik sonst noch nutzt,  ohne Schaden dabei zu verursachen oder zu erleiden.
Zugegeben, einen Text am Bildschirm zu schreiben ist vermutlich weniger gefährlich, als stundenlang die abwechslungsweise verblödenden und zersetzenden Psycho-Pseudonews der gefälschten « Froinde » auf Facefook oder Instakram zu glotzen. Das kann zur charakterschädigenden Sucht werden: « Digitrottel » oder « Newsjunkie » sind noch freundliche Ausdrücke.

Mal ehrlich: Was passiert schon während einem Tag? – In China fällt ein Sack Reis um? Eine mehr oder weniger Bekannte macht sich öffentlich zum Affen? Die Propagandaabteilung mehrerer Regierungen und Grossfirmen wollen uns mit Lug und Trug via harmlos scheinender Trolle, pardon « Influencer » oder gekaufter PR dauernd Angst einflössen? Muss ich das im Minutentakt in mein Hirn sickern lassen?

Mein Rat, mit dem ich seit einiger Zeit sehr gut fahre ist: Handy, Mail und News höchstens einmal pro Tag kontrollieren. Wer wichtig ist, wird sich persönlich melden, auf den Beantworter sprechen oder nicht zur Unzeit anrufen.  Gewitzte Druiden gehen sogar soweit, dass sie sämtliche aufdringlichen « Alarme » und « Benachrichtigungen » grundsätzlich unterdrücken, um nicht im nervigen Gedingel irgendwelcher Spammeldungen unterzugehen.

Wer wichtig ist, kann es sich leisten nicht dauernd erreichbar zu sein!

Nur Dummköpfe glauben etwas Wichtiges zu verpassen, wenn sie mit ihren Augen nicht permanent am Bildschirm kleben!

Übrigens: Während der Ferien oder am Wochenende nutze ich das Handy nicht für News und beantworte weder Anrufe noch SMS. – Herrlich entspannend. Sollte Tante X derweil beim Sölfiknipsen von einer Klippe fallen oder in China noch ein Sack Reis umfallen, erfahre ich das noch früh genug. – erstaunlich, wie entspannend ein Urlaub ohne dies ganze nervöse Gejapse sein kann…

Lass die Augen in die Ferne schweifen und erhol Dich.

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