Heilgesänge der Druiden

Die neuromantischen Druiden Englands haben ganze Gesangsbücher an Hymnen. Die Irisch-keltischen und die gregorianischen Gesänge fussen zu einem grossen Teil auf der bardischen Tradition und dennoch ist die grundlegende Urwirkung von Singen und Hören in der druidischen Tradition nicht mehr sehr bekannt.

Beim Singen unterscheiden wir in Selbstlaute und Mitlaute, sowie Takt, Rhythmus und Tonhöhe. Der Text, die Saga, die Erzählung kommt natürlich dazu. In diesem Artikel beschränken wir uns auf die Selbstlaute und ihre magische Wirkung auf den Sänger.

Nur beim Intonieren der Selbstlaute I A E O U vibrieren die Stimmbänder. Mit ihnen vibriert der ganze Kehlkopf und beim richtigen Singen in normaler bzw leiser Lautstärke mit ganz aufgerichteter Wirbelsäule, zunächst bis zum Platzen gefüllten Lungen und dem Laut entsprechend (weit) geöffnetem Mund der ganze Brustkasten und der Kopf bis zur langsamen, völligen Entleerung der Lungen. – Ausserdem bringt jeder dieser Selbstlaute ein Segment unseres Körpers besonders in Resonanz.
Schon die Urvorfahren der Druiden, irgendwo in der Region zwischen Pakistan, Indien und Tibet haben das begriffen. Die geistigen Nachkommen der indischen und tibetischen Schulen des Buddhismus nutzen die Wirkung ihrer „Mantras“ noch heute. Witzigerweise hat eine sehr ähnliche Tradition im Glauben der Norse überlebt.

Doch kommen wir zur Zuordnung der einzelnen Vokale und ihren Wirkungen:
Im Glauben der Norse musste der Wüterich Wuotan in den tiefsten Brunnen der Völva (eigentlich ein Aspekt seiner Frigg) sehen, um seine Basis, das Fundament seines inneren Wissens und Vertrauens zu erlangen. Dazu muss er seine rationale, rechte Hirnhälfte und seine „rationale Optik“, je nach Quelle vorübergehend abschalten. Er erreicht das Od wird zum harmonischen Odin und nährt sich nun massvoll vom Skaldenmet dem Odrörir, Verhaftungen an Bestehendes (Freki) und Gier nach noch nicht Errungenem (Geri). – Grund genug sich den Buchstaben „O“ mal genauer vorzuknöpfen. Wie immer gehen wir modern synkretistisch, also unter Nutzung aller bestehenden Traditionen aber eingedenk unserer Wurzeln vor.

Der Anfangsbuchstabe „O“ wird insbesondere in den Buddhistischen Traditionen als Mantra „Om“ verwendet. bei ca 95% Entleerung der Lungen wird der Mund geschlossen und vom möglichst lange gesungenen „O“ zum gesummten „M“ gewechselt. Das tönt dann also so. Jetzt gibt es Typen, die brummeln ewig ihr Oooooooooooooooommmmmmmmmmm und nix geht. Tja, schade, denn ohne die richtige Aufmerksamkeit ist das zwar ne tolle Atemübung aber das war es dann auch schon. Erstens solltest Du dabei wirklich kerzengrade sitzen (Stuhl, Zazen oder Schneidersitz/Lotossitz) oder stehen. Zweitens sollten dabei die Hände entweder offen auf den Knien ruhen oder mit den Daumen locker aneinander ineinander gelegt sein. Drittens sollte beim „O“ die Aufmerksamkeit auf der Verteilung der Vibration und Resonanz im ganzen Körper ruhen. Also Augen sanft geschlossen oder ruhig gesenkt.Dann aber nicht erschrecken, wenn du die Schwingung wirklich bis in die Zehennägel spürst 🙂
Die Wirkung ist so was wie ein friedlicher harmonischer Frühlingsputz Deines ganzen Energiesystems.
Wiederhole es ruhig einige Male um die Wirkung genauer zu spüren. Variiere dabei die Tonhöhe. Erstaunlich wie weit man sich öffnen kann. – Wie männlich ein Mann und wie weiblich eine Frau plötzlich tönen können nicht wahr?
Das „Finden der Harmonie, Ruhe und des Friedens in sich selbst“ ist denn auch die Hauptwirkung.
Die Norse unter uns können übrigens anstatt des „M“ am Schluss, kurz bevor ihnen die Puste endgültig ausgeht kurz ein „D“ sagen. Dabei geht die Zungenspitze automatisch an die oberen Schneidezähne. Die Wirkung ist etwas anders als beim „M“. Anstatt die gewonnene Ruhe und Harmonie im ganzen Körper schwingen zu lassen, wird ein klitzekleiner Teil davon nach oben in den Sitz der Gedanken geschickt.

In der Tradition der wandernden Druiden kommt danach, der Vokal „U“. Bei den Norse bekannt durch „Urd“ die unergründliche Norne der Quelle. Auch hier kann entweder ein „Um“ oder ein „Ud“ gesungen werden. Du wirst feststellen, dass die Resonanz tiefer unten, vor allem in der Beckengegend stattfindet.
Für alle deren Sexualchakra irgendwie klemmt, überhitzt oder ermattet ist eigentlich ideal um wieder bewusster mit diesem Teil des selbst zu schwingen.

Weiter oben schwingt das „A“ welches vor allem für die Öffnung jeder Art zuständig ist. Viele moderne oder ganz altehrwürdige Hebammen bringen Gebärenden bei durch das intonieren eines lauten(!!) „A“ die Geburtsschmerzen besser zu ertragen und den Geburtsvorgang besser zu überstehen. In der Tradition der wandernden Druiden steht das „A“ für die Öffnung und den Bereich des Brustkorbs, speziell der Lunge, der Kraft und den Durchhaltewillen.

Noch weiter oben, im Bereich des Kehlkopfes und der Thymusdrüse resonniert das „E“ besonders stark. „Alles was einem so rein kommt und alles was raus kommt“ also die Wertung von Eindrücken, aber auch von Nahrung und die eigene Kommunikation schwingen in diesem Vokal mit.

Zu oberst, mitten im Kopf schwingt das „I“. In unseren westlichen Kulturen sind wir wesentlich zu „verkopft“, weshalb der Zugang zur Resonnanz des „I“ für uns recht schwierig und beileibe nicht immer nur heilsam sein muss. Wir neigen eh zu einer Übergewichtung unserer Gedanken. Dabei ist das doch nur eine von fünf Schwingungsebenen. Auch das „I“ kann mit einem folgenden „M“ oder „D“ gesungen werden.

Wenn Du mehr darüber erfahren willst, so empfehle ich Dir, Dich mit den drei grossen bzw fünf Energiezentren, genannt Sonnen oder Chakren in unserem Körper zu beschäftigen. Wie ein Regenbogen reihen sie sich in ihren aufsteigenden Frequenzen, analog den Vokalen vom Steissbein bis zum Scheitel.