Wie innen so aussen

Viele vor allem neuromantische Druiden und Esoteriker haben versucht obigen Worten Sinn zu geben. Ich behaupte nicht, dass die folgende Sichtweise die einzig richtige ist. Es ist einfach diejenige des Astes von Druidentum auf dem ich mich befinde. Falls sich Dir ein anderer Sinn erschliesst, um so besser!

Wie innen so aussen
Es gibt eine Richtung unter den Druiden, die davon ausgeht, dass alles Wahrgenommene in der Aussenwelt eine Entsprechnung in der Innenwelt verursacht – und umgekehrt. Dieses „und umgekehrt“ erklärt sich dadurch, dass sich jeder Mensch für unterschiedliche Wahrnehmungen unterschiedlich öffnet. Wo manchen sofort jeder Fehler ins Auge springt, leben andere in einer Welt, umgeben von Buddhas auf ihrem Weg zur Erleuchtung…
Derselbe Eindruck löst in verschiedenen Menschen, in Abhängigkeit von ihren Erwartungshaltungen, sozialen und kulturellen Prägungen nämlich mitunter gänzlich unterschiedliche Reaktionen aus. Aufgabe eines Druiden ist, sich dieser von aussen auferlegten Prägungen und innerer Haltungen bewusst zu werden, um die Realität möglichst unverfälscht wahrnehmen zu können. Das ist ein grosser Sprung über die eigene, dunkle Seite – den eigenen Schatten! Die Alten kannten dazu folgendes Rätsel: „Was ist der Ton einer Trommel ohne Trommelfell?“ Antwort: „Stille!“ Das heisst nicht sich bis zum Autismus abzugrenzen. Wer die richtige Perspektive einnimmt, wird die mitunter zugegebenermassen verborgene Schönheit in Allem und in sich selbst entdecken! Dabei hat es auch Platz für Unschönheiten, die man weder schön zu reden, noch zu verleugnen braucht.

Wie oben so unten
Die Anderswelt ist immer nur ein Augenzwinkern entfernt. Neben der unseren existieren von der tiefsten „Hölle“ bis in die höchsten „Himmelsspären“ viele Wirklichkeiten, welche von verschiedenen Bewohnern bevölkert werden. Das wussten nicht nur die Druiden sondern auch die Germanen, ja sogar der gute alte Dante. So finden die Gesetzmässigkeiten der himmlischen Sphären durchaus auch ihre Entsprechung auf unserem Erdboden und wirken bis in die Reiche der Zwerge und der Elementare. Shamanen und Druiden kennen diese Welten und bereisen sie auch. – Richtige Druiden tun dies übrigens ohne jede Art von Drogen, denn diese zeigen einem immer nur einen, meist grotesk verzerrten Ausschnitt oder schlimmer, werfen einen in die falsche Dimension, was sehr unangenehm oder tödlich sein kann. Mehr dazu im Artikel „Siebenstern zur Erleuchtung“ (nur für Mitglieder sichtbar).
Wer die Ebenen des grossen Weltenbaumes kennt, der kann auf jeder Ebene Weisheit fürs eigene Leben gewinnen. Odin tat dies, indem er als Hangatyr im Weltenbaum hing, bis an die Quelle fiel und dort die Weisheit der Runen empfing. Buddha wurde sich unter dem Bodhibaum der Logik von Leiden und dessen Überwindung bewusst. Und der gute alte Jesses hing schliesslich auch am Kreuz (vgl. Artikel „Die Sache mit dem Jesses“, Nur für Mitglieder sichtbar). Als Einstieg ins Thema empfehle ich das Studium der verschiedenen Welten, so wie sie die alten Germanen in Ihrem Modell von „Yggdrasil“ der Welteneibe erkannten. Dann beginn darauf zu wandern, viel Spass – Weltenwanderer! Und sag den Wanen meinen Gruss, wenn Du nach Wanaheim kommst.

Wie im Grossen, so im Kleinen
Auch den modernen Wissenschaften dämmert langsam, was den Druiden schon längstens klar war: Merkmale eines Systems wiederholen sich auf verschiedenen Grössenstufen. So in der Politik, der Biologie, der Ökologie und der Ökonomie. Aber nicht nur dort: Betrachten wir ein Atom, so sieht das Ding verflixt ähnlich aus, wie eine ganze Galaxie. Die alten Inder und Griechen wandten das auch im theologischen Sinn an: „Brahman is Ataman!“ bzw. „Gnothi Seauton!“ sind Ausdruck der Erkenntnis, dass jedes Wesen Schöpfer seiner eigenen Realität ist. – Inklusive der damit einher gehenden Verantwortung! Jedes Seiende ist genau so Abbild des Ganzen. „Gott wohnt in jedem Sandkorn“.

Gut, ich gebe zu, diese drei Sätze miteinander zu verknüpfen ist nicht ganz einfach, wer es aber kann, dem ist gestattet, zu kapieren, dass auch er ein Sohn Gottes auf dem Weg nach Hause ist, egal was er unter Gott versteht. – Denkfutter für meistens mehr als ein Leben.