Wie Ihr wisst, waren und sind weisse Hochdruiden kaum angreifbar. Sie sind von einer beinahe fühlbaren schützenden Aura umgeben. – Ausserdem ist es einfach sinnlos. Wie kommt das?Vor der tausendjährigen Verfolgung, ja sogar vor der unseligen Teilung der Druiden in die drei Äste errang sich jeder Druide durch stetige Kontemplation die vier Waffen eines Druiden.
Die alten Texte sprechen vom „Mantel der Nächstenliebe“ oder dem „Cloak of Love“. Genauer: das Gewand des Mitgefühls.
Mitgefühl ohne Mitleiden ermöglicht es dem Druiden die Welt und ihre stete Verbindung von Ursache und Wirkung frei von negativen Emotionen, in sich ruhend zu beobachten und daraus Einsicht zu gewinnen. Wo es sinnvoll ist kann er sogar durch kleine Handlungen des Mitgefühls zumindest kurzfristig Leiden lindern oder durch Gewaltverzicht und Vergebung den Eintritt von neuem Leiden in diese Welt vermeiden.Es ist heute noch für alle Druiden vom alten Weg (Also uns komische Uhus, die wir schon die Separation nicht mitgemacht haben und während über tausend Jahren der Verfolgung- nach druidischen Massstäben – völlig unorthodox auf der Schockwelle der Veränderung gesurft sind, anstatt unter dem Rad der Zeit zermahlen zu werden) absolut essentiell täglich über den Begriff „Mitgefühl“ (ohne Mitleid) mit dem Verstand nachzudenken und in Meditation harmonisch in die eigene Gefühlswelt einzubetten. Mitgefühl wird so zur undurchdringlichen und doch federleichten Rüstung die nicht einengt, sondern befreit und Dich scheinen lässt. Es ist dies die Rüstung der Sidhe. Sie schützt unter anderem auch vor der Angst dem Unbekannten gegenüber, denn Mitgefühl kennt keine Grenzen, keine Nationen und keine Feinde.
Das Zweite ist der Schild der erwartungslosen Liebe.
„Love is a shield“ – richtig erkannt! Unbedingte Liebe wohlgemerkt. Sobald Liebe an Erwartungshaltungen oder Bedingungen geknüpft ist, handelt es sich nicht um echte Liebe, sondern anhaftendes Begehren. Deshalb muss(te) jeder Jungdruide lernen, lieben und dann loszulassen. Das tönt leichter als es ist. Geliebte, Meister, Kinder, Eigentum, Schönheit, ja sogar den eigenen Körper und unser derzeitiges Bewusstsein müssen wir dereinst loslassen. Je mehr dies in bedingungsloser Liebe geschieht, um so harmonischer. Loslassen des ganzen Ballastes und der Illusion von starrer „Sicherheit“, welche wir für Wohlstand halten wäre auch die Lösung fürs derzeitige Europa. Gelebte Nächstenliebe war und ist ein untrügliches Markenzeichen jedes Hochdruiden. Das braucht stete Übung im Loslassen und im Erkennen des Göttlichen in jedem Menschen, jedem Wesen und jedem Staubkorn. – Und schliesslich in Dir selbst.
Das Dritte war der Speer des Glaubens (Stab)
Wenn Dein Leben dunkel bedrohlich und finster scheint, die Sachen mit Mitgefühl und Liebe zu versagen scheinen so fürchte dich nicht, denn Du bist nie alleine. Es gibt sogar einen Stab und Stecken, den Du nur zu ergreifen brauchst. Es ist ein unerschütterlicher Glaube, der die Menschen in schwierigen Zeiten voran bringt. Sei es auch im finstersten Tal: unaufhaltsam und sei es mit scheinbar noch so kleinen Schritten stets dem Licht entgegen: Bald wirst Du unaufhaltsam wie ein leuchtender Speer des Glaubens an die Liebe nach oben schiessen…
Das jedoch ist beinahe nur in ernsthafter Meditation zu erreichen. Ich empfehle dazu mein Buch „Reisen ins innere Königreich“. So findest Du deine innere Mitte, deine Ruhe und Deinen inneren Frieden wieder.
Druiden trugen deshalb meist einen Stab mit sich….. Ob Du deinen Speer als Bischofsstab, Gungnir, Vajra Donnerbolzen, Blitz des Zeus oder Speer des Lugh betrachtest ist einerlei. Die Damen unter uns können ihn sogar als Besen benutzen und darauf reiten… Eine mir bekannte, surfende New-Age Esoterikern aus Kalifornien meinte zum Speer des Glaubens „If it swells – Ride it!!!
Das vierte und schwierigste ist das Schwert des klaren Geistes.
Diese Waffe ist am schwersten zu meistern. Sie wird nur dann benutzt, wenn sich durch Mitgefühl, Liebe und Glaube der Knoten nicht öffnet. Manche gordischen Knoten muss man kraft des Verstandes, der Logik und des rationalen Denkens zertrennen. – Achtung: Es handelt sich hier nicht um einen Gewaltakt, sondern die Schärfe des Verstandes, welche gestattet die verworrenen Fäden des Schicksals zu durchdringen. Doch Vorsicht: Das Schwert des Verstandes hat zwei Seiten. Wenn Du es ziehst, so weist auch immer eine scharfe Seite zu Dir hin!!! Der Fehler besteht darin, Ratio und Emotion als Gegenspieler zu betrachten, Ratio über Emotion zu heben, ja sogar mit „Hilfe“ des Verstandes die eigene Emotionalität, das eigene Wesen zu versklaven und zu verletzen. – Wissenschaftler aller Art neigen dazu, eigene völlig unvernünftige Vorurteile und Erwartungshaltungen ein Leben lang „wissenschaftlich“ zu „belegen“ (Geistes und Naturwissenschaftler gleichermassen). Genau in diese Falle der „Perspektivität“ darf ein Druide nicht tappen.
Das beste Schwert, ist das, welches stets gut gepflegt wird jedoch nicht gezogen werden muss. – und niemals als Diener von negativen Werten.
Um es zu beherrschen sind viele Jahre des Lernens und vor allem stete Wachsamkeit, Demut und Bescheidenheit notwendig. Schon zu viele haben sich durch Grössenwahn, Überheblichkeit oder eine der sieben Versuchungen mit der zugewandten Seite des Schwerts des Verstandes ins eigene Fleisch geschnitten. – Durch stete Meditation über Ursache und Beseitigung von Leiden, Nächstenliebe und Vergebung lässt sich diese Gefahr mindern.
So dann mal frohe Ostern alle zusammen 🙂